Mittelgebirgswiesen

Bei einem Spaziergang auf den Wegen hinunter zu den Weiden der Malga Brigolina und des Malghet, oder weiter unten auf den Wiesen rund um die Lamar-Seen und das Cei-Gebiet, kann man bei schönem Wetter eine farbenprächtige Orchideenblüte erleben. Darunter, in der Gegend von Terlago, die immer seltener werdende Himantoglossum adriaticum: mit ihrer Größe (sie kann bis zu 70 cm erreichen und überschreiten) und der merkwürdigen Form ihrer Blüten, mit einer sehr klar gegliederten Blumenkrone, bleibt sie sicherlich nicht unbemerkt.

In denselben Gegenden kann man auf die Spuren eines anderen, heute nicht mehr sehr häufigen Vogels stoßen: des Neuntöters (Lanius collurio). Seine Jagdtechnik ist unverkennbar: Nach langem Warten auf einem Sitzplatz (Strauch, einzelner Baum) stürzt er sich auf die im Gras versteckte Beute (große Insekten, aber auch kleine Säugetiere oder Amphibien), um sie dann am Boden zu verschlingen oder, wie es manchmal vorkommt, im Gebüsch oder auf spitzen Ästen aufzuspießen. Eine weitere wertvolle Präsenz, die mit den Grünlandgebieten des Netzwerks verbunden ist, ist der Wachtelkönig (Crex crex): Tagsüber hält er sich dort versteckt, wo das Gras am höchsten und dichtesten ist, und verbirgt sich so vor unseren Augen; in den Sommernächten jedoch verrät sein rauer, klagender Gesang seine Anwesenheit.